César Manrique

Stiftung Fundación César Manrique

Die wahrscheinlich bedeutenste Persönlichkeit Lanzarotes ist César Manrique. Er kam am 24.04.1919 auf die Welt und starb am 25.09.1992 bei einem Autounfall. Dieser auf Lanzarote geborene Künstler war stark an der Gestaltung der Insel beteilt. Er war Bildhauer, Maler, Städtebaumeister, Architekt, Umweltschützer - kurz ein Künstler der besonderen Art. Sein Ziel war es die kulturelle und landschaftliche Identität seiner Heimatinsel Lanzarote zu erhalten. Auch der Umweltschutz war für den Künstler immer ein wichtiges Thema. Er setzte sich beispielsweise dafür ein, daß kein Gebäude der Insel höher als drei Stockwerke sein durfte. Häuser wurden generell weiß gestrichen, in Fischerorten mit blauen Fenstern und Türen, in landwirtschaftlichen Gegenden mit grünen Fenstern und Türen. Mittlerweile hat sich das geändert. Besonders in den Touristenhochburgen gibt es höhere Gebäude und die Farben haben sich inselweit vermischt.

Sein Leben lang war der Künstler von der phantastischen Landschaft Lanzarotes begeistert. Sein Streben war aus Lanzarote einen der schönsten Orte der Welt zu machen.

Nachdem Manrique auf Lanzarote zur Schule ging, belegte er einen Kurs zum Städtebaumeister an der Universität von La Laguna auf Teneriffa. Bereits 1942, mit 23 Jahren, hatte er seine erste Ausstellung in Arrecife. In den Jahren 1945 bis 1950 besuchte er in der spanischen Hauptstadt Madrid die Schule der schönen Künste San Fernando und erhielt dort nach den fünf Jahren Ausbildung den Meistertitel für Zeichen und Malen.. Die erste spanische nichtbildliche Kunstgalerie Fernando Fé wurde im Jahr 1954 von César Manrique in Madrid eröffnet. Nelson Rockefeller lud César Manrique 1964 in die USA ein. In New York und Houston war er dann mit seiner Ausstellung für vier Jahre in der Galerie Catherine Viviano vertreten.

Nach 1964 setzte sich César Manrique verstärkt für die Gestaltung seiner Heimatinsel ein. Der damalige Präsident der Inselregierung, Pepin Ramírez, war ein alter Freund der Familie und Manrique konnte ihn für sein Vorhaben begeistern. In dieser Zeit wurde besonders viel Wert auf die traditionelle Bauweise gelegt. Im Jahre 1968 wird von der Regierung ein Verbot für Reklameanhäufungen von Werbetafeln und -schildern ausgesprochen, um das Landschaftsbild der Insel zu verschönern.

Zwischen 1968 und 1970 kaufte César Manrique mit dem befreundeten Künstler Luis Ibañez eines der drei alten Häuser in Yaiza, die von den Vulkanausbrüchen 1730-1736 verschont worden waren. Obwohl er es zuerst als Atelier verwenden wollte, baute er es 1970 als Restaurant La Era um. Noch heute ist dieses Restaurant, sowohl bei Feinschmeckern wie auch bei Freunden der Hausmannskost, sehr beliebt.
Bei einem Ausflug entdeckte Manrique 1970 in Tahíche die Spitze eines Feigenbaums, die aus einem erstarrten Lavastrom herausragte. An dieser Stelle wollte er sein Wohnhaus errichten. Bei den Bauarbeiten wurden fünf Lavablasen gefunden, die Manrique dann zu verschiedenen Wohnräumen ausbaute. Später wurde hier die Fundación de César Manrique untergebracht. Es ist ein Meisterwerk der Verbindung zwischen Architektur, Kunst und Natur. Manrique zog 1988 in ein Bauernhaus in Haría, das er selbst wieder aufgebaut hatte.
Um einen internationalen Treffpunkt für Kunstinteressierte zu schaffen, eröffnete Manrique 1974 das Merzweckkulturzentrum El Almacén in Arrecife.

Im Laufe der Zeit bekam Manrique viele nationale und internationale Preise verliehen. Im Jahre 1978 bekam Manrique in Deutschland den Weltpreis für Ökologie und Tourismus verliehen. In Spanien bekam er von König Juan Carlos I. das Große Zivilverdienstkreuz für seine Umweltarbeit. Im Jahre 1981 wurde Manrique der Mönchehauspreis für Kunst und Umwelt in Goslar verliehen. 1982 bekam er in den Niederlanden den Netherlands Laureate Van D'Abeod Preis. Vom Europaparlament bekam César Manrique 1986 den Europa Nostra Preis. Im Jahr 1989 wurde César Manrique von der UNESCO zum Mitglied des spanischen Komitees "Der Mensch und die Biosphäre" ernannt und von der Kanarischen Regierung bekam er den Preis für Schöne Künste. Im selben Jahr wurde ihm der Fritz-Schuhmacher-Preis der Universität Hannover verliehen.

Bereits 1982 wurde die Stiftung Fundación de César Manrique von ihm selbst und einigen Freunden gegründet, allerdings erst 1992 offiziell eingeweiht. Die private Stiftung verfolgt keinen Erwerbszweck, sondern dient der Förderung und Verbreitung künstlerischer Tätigkeiten.

Nur wenige Meter von seiner Stiftung in Tahíche entfernt, kam César Manrique am 25.09.1992 bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Er wurde auf dem Friedhof in Haría begraben. Auch außerhalb Lanzarotes schuf César Manrique beeindruckendes, wie beispielsweise die Meeresschwimmbäder und den Strand Playa Jardín in Puerto de la Cruz auf Teneriffa, das Einkaufzentrum La Vaguada in Madrid, die Weltallflaggen für das astrophysikalische Zentrum Roque de los Muchachos auf La Palma, den Aussichtspunkt La Peña auf El Hierro oder den Aussichtspunkt Mirador del Palmerejeo auf La Gomera.

Dank seiner großen Verdienste, die er seiner Heimatinsel geleistet hatte, wurde er im Septemper 1995 posthum zum Bevorzugten Sohn der Insel Lanzarote ernannt. Die Kunstwerke Manriques ziehen heute nicht nur Architekturbegeisterte an, sondern viele sind zu touristischen Sehenswürdigkeiten geworden. Zu den bekanntesten Werken auf Lanzarote zählen der Ausbau der Höhlensysteme Jameos del Agua und Cueva de los Verdes, der Aussichtspunkt Mirador del Río, das Restaurant El Diablo im Nationalpark, das Bauerndenkmal Monumento del Campesino in San Bartolomé, der Kaktuspark Jardín del Cactus in Guatiza und die Windspiele, die sich an verschiedenen Orten der Insel finden.

STIFTUNG FUNDACIÓN CÉSAR MANRIQUE
Die Stiftung Fundación César Manrique befindet sich in dem ehemaligen Wohnhaus des Künstlers in Tahíche. Bereits 1982 gründete Manrique mit einigen Freunden die Stiftung, die dann 1992 eingeweiht wurde. Die private Stifung verfolgt keinen Erwebszweck, kulturelle und künstlerische Tätigkeiten sollen gefördert und verbreitet werden. Neben zahlreichen Kunstwerken Manriques finden sich viele Werke von diversen spanischen Künstlern. Darunter finden sich auch so bekannte Künstler wie Picasso oder Miró. Geöffnet ist die Fundación von montags bis samstags in der Zeit von 10:00 bis 18:00 Uhr, der Eintritt kostet etwa 8,- Euro.

Der oberirdische Teil ist ein traditionelles Wohnhaus in weiß-grünem Stil mit einem herrlichen Garten. Über eine Wendeltreppe im Innern gelangt man in die beeindruckenden Vulkanblasen, die der Künstler als seine privaten Wohnräume genutzt hat. Mit seiner Naturverbundenheit wußte Manrique die Höhlen mit ihren natürlichen Gegebenheiten gut zu nutzen und architektonisch-künstlerisch zu inszenieren. Ebenso wie den wundervoll schimmernden Pool, der von exotischen Pflanzen umgeben ist.